Nach zuletzt vor allem defensiv überzeugenden Leistungen, gab es diesmal ein Wiedersehen mit einem Makkabäer der vergangenen zwei Spielzeiten. Sebastian Köhnert lief zuvor noch im Trikot unserer Ersten Herren auf (davor in der Pro B für Hanau White Wings). Diesmal stand man sich in unterschiedlichen Farben gegenüber.
Die Duelle gegen Hanau sind traditionell spannend und hart. Meistens kann die Heimmannschaft am Ende bestehen, da beide Hallen ein und für sich sehr speziell sind. Die Konstellation war diesmal ungünstig für Makkabi aufgrund des Fehlens einiger sehr wichtiger Spieler. Diesmal erwischte Hanau den weitaus besseren Start und netzte reihenweise Dreier in den Korb des Heimteams ein. Makkabi schien mit der gewählten Verteidigungsvariante selbst nicht zurechtzukommen, die man gezielt ausgewählt hat. Vorne lief nichts zusammen. Nervöses Spiel, verfrühte Abschlüsse, wenig Überblick… Der zweistellige Rückstand Mitte des ersten Viertels erzwang die überfällige Auszeit. In dieser konnte man sich beruhigen und nocheinmal sortieren. Jetzt funktionierte die Verteidigung vorzüglich, aber vorne wollte der Ball nicht in den Korb. Eigentlich hätte man da gleich die zweite Auszeit nehmen können, aber der Spielverlauf signalisierte die Notwendigkeit dieser für einen späteren Zeitpunkt der ersten Spielhälfte. Man änderte nocheinmal die Verteidigungsvariante, doch vorne war der Korb wie vernagelt. Halbzeitpause ertönte… und sorgte ersteinmal für Aufregung, da der erste Schiedsrichter einen Korb gegen Makkabi zählen wollte, der zwei Sekunden NACH der Pausensirene ausgeführt wurde. Schließlich einigte man sich auf die Wiederholung der letzten fünf Spielsekunden. Ball don’t lie. Es gab keine Punkte mehr.
Nach der Halbzeitpause erwischte Makkabi den besseren Start. Binnen weniger Angriffe war man wieder auf Schlagdistanz herangekommen. Das dritte Viertel war eine offensive Magerkost für beide Teams, was das Resultat einer aggressiven Verteidigung auf beiden Seiten war. Makkabi konnte den Rückstand nocheinmal auf acht verkürzen und es ging in den letzten Abschnitt. Was ab diesem Moment folgte, war ein Spiel auf Messers Schneide für beide Teams. Hanau zog den Vorteil aus sehr frühen Teamfouls von Makkabi. Diese waren das Resultat einer sehr inkonsequenten Schiedsrichterleistung. Beide Teams wussten überhaupt nicht, wie welche Szene entschieden werden würde. Die Willkür der Schiedsrichter war der Wegbegleiter dieses ungewöhnlich langen Spiels (knappe zwei Stunden). Hanau konnte die Hälfte seiner Punkte von der Freiwurflinie erzielen, während Makkabi endlich anfing, die Lücken zu sehen und zu nutzen. Punkt für Punkt pirschte man sich heran und konnte schon mehrmals die Führung wittern. 40 Sekunden vor Schluss hatte man bei einem Punkt Rückstand noch einen Angriff. Man konnte zweimal unter dem Brett zum Abschluss kommen, jedoch wollte der Ball nicht rein fallen. Diesmal entschieden sich die Schiedsrichter, ihre Pfeifen verstummen zu lassen. Hanau hatte noch 25 Sekunden Zeit und die Feldspieler von Makkabi unterließen in einem Anfall von kollektivem Blackout das taktische Foul, um noch einmal nach Freiwürfen der Gegner in Ballbesitz zu kommen. Man vermied stattdessen tunlichst den Körperkontakt mit den Gästen. Auf diese Art und Weise, konnte Hanau den 64-63 Vorsprung über die Zeit retten und fügte den Gastgebern eine sehr schmerzhafte Niederlage bei.
Nächsten Sonntag geht es zum bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Hofheim, welcher von einem ehemaligen Regionalliga-Spielmacher vom soliden auf ein Top-Level gehoben worden ist. Trotzdem wird Makkabi erneut alles geben. Es wird ein Spiel von zwei unterschiedlichen Spielstilen sein. Hofheim Huskies high octane offense gegen Makkabis killer defense, wobei Hofheim die zweitbeste Verteidigung hinter der der Makkabäer aufweisen kann und Makkabi die zweitbeste Korbdifferenz hinter Hofheim.